Was bedeutet "Bio" im Weihnachtsbaumanbau?

  • Verzicht auf Herbizide und Insektizide
  • keine chemischen Düngemittel
  • rein mechanische Kulturpflege (durch Mensch und Schaf)
  • kein gentechnisch verändertes Saatgut

Pflege von Bio-Weihnachtsbaumkulturen

In den ersten Jahren sind die Pflegearbeiten noch überschaubar und bestehen hauptsächlich aus Unkrautbekämpfung. Außerdem ist die Kontrolle auf Schädlingsbefall unerlässlich, um nötigenfalls rechtzeitig reagieren zu können. Da wir gänzlich auf Herbizide und Insektizide verzichten, setzen wir zur schonenden Bekämpfung Fressfeinde der Schädlinge ein. Mit einer Bodenanalyse lässt sich der Düngebedarf ermitteln. Die erste Düngung erfolgt im zeitigen Frühjahr. Oft wird im Herbst mit einer zusätzlichen Stickstoffgabe das Blattgrün gefördert. Damit die Qualität der Bäume erhalten bleibt, betreiben wir nur noch mechanische Kulturpflege durch Mähen und Schneiden.

Ab dem 4. oder 5. Standjahr wird der Stamm von unten ca. 15 bis 20 cm freigeschnitten, um den Baum besser zu belüften. Ab dem 6. Standjahr beginnen die Arbeiten zur Spitzenverkürzung und zum Formschnitt. Um das Spitzenwachstum einzudämmen und damit die Abstände zwischen den Astreihen gleichmäßig zu halten, wird der Saftfluss unter der Spitze gehemmt. Damit der Baum die gewünschte Form erhält, werden die äußeren Seitentriebe abgebrochen, solange sie noch frisch und weich sind. Die empfindliche Spitze des Baumes wird durch Anbringung eines Vogelstabes vor Beschädigungen durch Vögel geschützt. Der durchschnittliche Arbeitsaufwand für diese Maßnahmen pro Hektar beträgt ca. 80 Stunden jährlich.

Kleine Pflanzenkunde

Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana), auch Nordmanns Tanne oder Kaukasus-Tanne genannt, hat sich zur beliebtesten und meistgenutzten Baumart als Weihnachtsbaum entwickelt. Sie ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kieferngewächse und verdankt ihren Namen dem finnischen Biologen Alexander von Nordmann, der sie 1835 im Kaukasus entdeckt hat.

Habitus

Die Nordmann-Tanne ist ein mächtiger, geradstämmiger, immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 40 bis 60 Meter und Stammdurchmesser bis 2 Meter erreicht. Sie kann ein Höchstalter von 500 Jahren erreichen. Die dicht beastete Baumkrone ist pyramidenförmig und reicht in geschlossenen Beständen bis auf halbe Baumhöhe herab. Ältere Bäume können, ähnlich wie die Weißtanne (Abies alba), eine so genannte „Storchennestkrone“ ausbilden. Frei stehende Bäume sind bis zum Boden hin beastet.

Zweig Blüten Nadeln

Knospen und Nadeln

Die Nordmann-Tanne bildet 3 bis 4 Millimeter lange, dunkel- bis rotbraun gefärbte, länglich-eiförmige Knospen aus. Die Knospen sind stets harzfrei. Sie stehen meist einzeln, aber auch zu zweit oder zu dritt an den Triebspitzen. Die Nordmann-Tanne besitzt starre, nicht stechende, 10 bis 30 Millimeter lange und 2 bis 3 Millimeter breite Nadeln. Sie sind oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits hellgrün mit zwei markanten weißen Stomatastreifen. Die Nadelstellung hängt von der jeweiligen Position des Zweiges in der Krone ab. Untere, beschattete Zweige besitzen scheinbar zweizeilige Nadeln. Zweige an höheren, lichtexponierteren Positionen haben spiralig angeordnete Nadeln. Diese decken die Trieboberfläche komplett ab und sind dachziegelartig angeordnet. Die Nadeln verbleiben zwischen sechs und sieben Jahren am Baum, ehe sie abfallen.

Borke

Die Borke der Zweige ist dünn und grau bis braun gefärbt. Die Borke des oberen Stammes ist glatt und weist eine gräuliche Färbung auf während die rissige Borke der Stammbasis dunkelgrau gefärbt und deutlich dicker ist.

Wurzeln

Sämlinge bilden eine tiefreichende Pfahlwurzel, die im Alter durch kräftige Seitenwurzeln ergänzt wird. Selbst auf seichtgründigen Böden bleibt die Pfahlwurzel am Leben. Aufgrund dessen ist die Nordmann-Tanne äußerst sturmfest. Es liegen keinerlei Informationen über Mykorrhiza-Partner vor.

Allgemeine Pflegetipps, damit Sie viel Freude an Ihrem Weihnachtsbaum haben

Grundsätzlich ist für die Haltbarkeit im Haus neben der richtigen Behandlung auch die Sorte des Baumes ausschlaggebend.

Hierzu geben wir folgende Empfehlung:
·         Rotfichten (picea abies): für ein bis zwei Tage geeignet
·         Blaufichten (picea pungens glauca): für ca. eine Woche bis 10 Tage geeignet
·         Nordmann-Tannen (abies nordmanniana): für zwei Wochen und mehr geeignet

sowie:
Nobilis-Tannen (abies procera) und die diversen Kiefernsorten

  • Transportieren Sie Ihren Baum nicht über längere Strecken ungeschützt auf dem Autodach.
  • Bis Ihr Baum aufgestellt wird, sollten Sie ihn möglichst kühl und windgeschützt (Keller, Garage, Terrasse oder Balkon) lagern.  
  • Entfernen Sie das Verpackungsnetz erst, wenn Sie den Baum endgültig aufgestellt haben. Dabei schneiden Sie das Netz von unten ein Stück auf und entfernen es dann nach oben hin.  
  • Wenn Sie die Möglichkeit haben, schneiden Sie eine ca. 2-3 cm dicke Scheibe vom Stamm ab und stellen Sie den Baum dann in einen Weihnachtsbaumständer mit Wasserspeicher. Füllen Sie den Behälter regelmäßig nach.  
  • Stellen Sie den Baum einen Tag vor dem Schmücken auf, damit er sich schön entfalten kann.
  • Im Haus sollte Ihr Baum nicht direkt neben der Heizung stehen oder Zugluft ausgesetzt sein.  
  • Getopfte Weihnachtsbäume, die Sie nach dem Fest in den Garten pflanzen wollen, müssen langsam an die warmen Temperaturen im Haus gewöhnt werden. Sie sollten den Baum nicht länger als eine Woche in der Wohnung stehen lassen. Auch an die Temperatur im Garten müssen Sie den Baum langsam gewöhnen. Sobald der Boden es zulässt, sollten Sie Ihren Baum einpflanzen.